Rat & Tat Apothekengruppe
Wir stehen für Kundenorientierung, Innovation und Service. Österreichweit.
Musik:

Venenprobleme und Krampfadern - nicht nur im Sommer ein aktuelles Thema

Krampfadern sind mehr, als nur ein Schönheitsfehler. Sie signalisieren Schwachstellen und können zu Folgeschäden führen, unter denen ein Betroffener lebenslang leiden muß. Im übrigen leidet jeder 2.Mitbürger unter mehr oder weniger ausgeprägten venöse Beinleiden.
Um das Phänomen "Krampfader" zu verstehen, machen wir einen kurzen Ausflug an den Ort des Geschehens:
Das Herz pumpt das Blut durch die Blutgefäße, die sich immer feiner verzweigen und schlussendlich in der sogenannten Mikrozirkulation das Gewebe einerseits mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen (arterioler Bereich) bzw. andererseits Kohlendioxid und Stoffwechselprodukte aufnehmen (venuler Bereich). Dieses System funktioniert nur, solange ein bestimmter Druckunterschied zwischen Arteriolen und Venolen besteht. Bei einer Schwäche des Venensystems herrscht dort Überdruck und dieser wichtige Stoffaustausch findet nur mehr vermindert statt.

 
Wie kann es dazu kommen, daß ein Überdruck im Venensystem entsteht?
Das venöse Blut, also jenes Blut das den Sauerstoff, mit dem es beladen war, abgegeben hat und dafür Kohlendioxid aufgenommen hat, wird wieder zum Herzen gepumpt. Beim Sitzen, Stehen oder Gehen muß dieses Blut aber sozusagen, gegen die Schwerkraft "bergauf" fließen bzw gepumpt werden.
Das Herz alleine schafft diese Pumpleistung nicht, es braucht die Unterstützung der Fußsohlen-, der Sprunggelenks- und der Wadenmuskulatur. Bei jeder Bewegung der Beine werden die in der Muskulatur der Füße und Beine eingelagerten Venen zusammengepresst und wieder ausgedehnt. Diese Pumpbewegung drückt das Blut in den tiefen Venen herzwärts und saugt es andererseits aus den Hautvenen in die tiefen Venen. Die sogenannten Venenklappen, die nichts anderes als Rückschlagventile sind sorgen in gesunden Venen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung, von der Oberfläche in die Tiefe und aus den tiefen Beinvenen Richtung Herz fließen kann.
Wenn das Venensystem intakt ist und die Hilfspumpen funktionieren, wird das Transportproblem auch beim Stehen und Sitzen spielend bewältigt. Wir müssen nur die Pumpen so oft wie möglich arbeiten lassen, das heißt, die Beine viel bewegen.

Venenleiden entstehen
1) wenn vererbte oder angeborene Venenschwäche vorliegt
2) wenn wir viel stehen oder sitzen müssen
3) wenn wir durch zu hohes Körpergewicht die Beine ständig überlasten
4) wenn im Alter die Venenwände unelastisch werden
5) wenn hormonelle Einflüsse auf die Venenwände einwirken (Schwangerschaft oder Pille)

Eine angeborene oder vererbte Bindegewebsschwäche der, die Venen auskleidenden Zellen, führt zu einer Venenwandschwäche , die Venen erweitern sich, dadurch können die Venenklappen nicht mehr richtig schließen, ein Druckanstieg in der Vene ist die Folge. Die Rückflußgeschwindigkeit des Blutes verlangsamt sich, aus dem Blut kommt es zum Flüssigkeitsaustritt ins umliegende Gewebe (Ödem) und damit zu einer Störung der Mikrozirkulation. Die Ernährung der Haut wird behindert, Entzündungen, Geschwüre sind die Folge, man spricht von "offenen Beinen".

Allerdings kündigt sich die die Krankheit frühzeitig an und verschlechtert sich nur langsam, sodaß man rechtzeitig etwas dagegen unternehmen kann. Von einem leichten Stadium bis zu einem schwereren können 10 Jahre vergehen. Allerdingsbirgt das das Problem des Ignorierens der Symptome und des Nichtbehandelns!!!

Die Symptome in zeitlicher Abfolge:

1)Juckreiz und Kribbeln
2)Schweregefühl und abendliche Schwellungen
3)Schmerzen
4)Hautveränderungen

Was tun bei ersten Beschwerden?
Zum Arzt gehen, der andere mögliche Ursachen für Beinbeschwerden ausschließt, wie z.B, arterielle Verschlußkrankheiten, Herz oder Nierenschwäche oder Bandscheibenvorfall.
Natürlich können Änderungen im Lebensstil eine Verbesserung des Zustandes bringen oder zumindest ein Fortschreiten verhindern:
Dazu gehören:
Gewichtsreduktion: Übergewicht belastet Herz, Arterien und Venen, dh: IDR und FDH
Übermäßige Wärme vermeiden: Sauna, Sonnenbaden, Thermalwasser über 28 Grad, erweitert die Venen. Bei an sich schon erweiterten Venen (Krampfadern) führt das dazu, daß die Venenklappen, unsere Ventile, nicht mehr richtig schließen können und noch mehr Blut in den Venen verbleibt und nicht zum Herzen zurücktransportiert werden kann.
Füße höher als das Herz: wann immer möglich, Beine hochlagern.
Flaches Schuhwerk tragen: Absätze höher als 4cm verhindern Abrollen der Sohle. Beim Abrollen der Sohle wird die Fußmuskelpumpe betätigt.
Beine nicht verschränken, kein Schneidersitz
Bewegung Bewegung Bewegung: Gleichmäßige Ausdauersportarten! Z.B. Tennis und Fußball schlecht, da ruckartiges Bremsen schlecht ist für die Venenklappen ( Ventile schlagen nach unten durch ). Zeitfaktor spielt eine Rolle: zB ist die Bewegung, wie sie im Apothekenalltag anfällt zuwenig, weil die Wegstrecken zu gering sind.
Viel Trinken
Kompressionsbinde: Erzeugt Druck von außen und wirkt in die Tiefe: Das Venenvolumen wird kleiner, Strömungsgeschwindigkeit steigt, Pumpfunktion wird verbessert.
.

Auch die Natur hat das eine oder andere Kräutlein wachsen lassen, um den venengeplagten Menschen zu helfen:

Es gibt wirksame Naturstoffe, die Linderung und Hilfe bringen.

Der eine wird aus der Roßkastanie gewonnen, das Aescin,
der andere aus dem roten Weinlaub und besteht aus verschiedenen Flavonoiden

Für beide Substanzen gibt es seriöse Studien, die nach einer 12-wöchigen Einnahme eine deutliche Verringerung des Unterschenkelvolums, und das ist ja eine Maßzahl für die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, belegen.
Wichtig ist, daß die zugeführte Dosis entsprechend hoch ist um einen therapeutischen Effekt zu erreichen. Nur seriöse Arzneimittel, mit eingestelltem Wirkstoffgehalt und einer nachvollziehbaren Dosisangabe können uns da Sicherheit geben.
Warnen möchte ich in diesem Zusammenhang vor diversen Verzehrprodukten oder Nahrungsergänzungen, die diese Anforderungen nicht erfüllen.
Wir beraten Sie gerne.
Grundsätzlich sind sowohl Aescin als auch die Flavonoide des roten Weinlaubs gut verträglich und haben auch kaum Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, sodaß sie für eine länger dauernde Therapie, die in den meisten Fällen nötig ist, geeignet sind.

Unser Naturtipp:

Wer viel stehen muß: im Stehen (an einer Stuhllehne oder Tisch festhalten) die Zehen gegeneinander und die Fersen auseinander richten und dann die Füße rasch in den Zehenstand heben und wieder senken, dabei die Fersen nach außen drücken und die Knie strecken. 20 mal

Wer viel sitzen muß: im Sitzen die Fersen auf den Boden, die Zehen werden angehoben und beschreiben Kreise. Mit beiden Beinen 30 Sekunden lang, stündlich wiederholen.

Für Kneippfreunde:
Der kalte Knieguss: kalte Güsse nur am warmen Körper durchführen! Man benötigt dazu einen drucklosen Wasserstrahl, möglichst 3-5 Finger breit, zur Not tut`s auch ein Gartenschlauch, und ein Holzrost, unter dem das Wasser abfließen kann. An der rechten kleinen Zehe beginnend, geht man mit dem drucklosen Wasserstrahl zur Ferse und an der Wade hoch, bis handbreit über das Knie, (immer darauf achten, dass ein spiegelglatter, gleichmäßiger Wassermantel fließt) Über dem Knie verharrt man 5-10 Sekunden um dann an der Innenseite über die Wade zur Ferse und zur großen Zehe zu gießen. Links geht man gegengleich vor und als Abschluß wird die Fußsohle begossen.
So ein Guß ist ein Training der Gefäßverengung und Erweiterung, und fördert aktiv die Durchblutung.
Nach einem Guss: Wasser nur abstreifen, rasche Wiederbekleidung oder Rückkehr ins warme Bett!
Machen Sie Ihren persönlichen Venentest: http://www.klinge.at/gesund/g05.htm

Ihre Service-Apotheke zum hl. Leopold

Rat & Tat-Apothekengruppe

Pharmazeutische Arbeitsgemeinschaft Rat & Tat GmbH.
Gonzagagasse 11/DG
1010 Wien
Tel.: 0699-105 95 125
created by msdesign