Was bedeutet Inkontinenz?
Harninkontinenz ist der unwillkürliche Verlust von Harn der soziale, hygienische sowie psychische Probleme mit sich bringt und der objektiv messbar ist.
In Österreich sind ca. 450.000 Personen betroffen. Ca. 8% aller Frauen und 3 % aller Männer leiden unter Harninkontinenz.
Bei Frauen und Männer über 75 tritt die Harninkontinenz jedoch wieder gleich häufig auf.
Oft bringt Inkontinenz Scham- und deshalb wird auch keine Hilfe gesucht. Inkontinenz ist noch immer sehr stark mit Tabus behaftet.
Wer ist betroffen?
Meist wird angenommen, dass hauptsächlich alte Menschen von Inkontinenz betroffen sind. Richtig ist, dass es vom Kind bis zum alten Menschen Betroffene gibt.
Auch angeborene Missbildungen können Inkontinenz verursachen. Jährlich werden auch hunderte Menschen aller Altersgruppen bei Unfällen so schwer verletzt, dass sie bleibende Probleme beim Urinieren oder mit ihrer Kontinenz generell bekommen.
Aus anatomischen Gründen (kürzere Harnröhre, stärkere Belastung der Beckenbodenmuskulatur z.B. bei der Geburt) auf.
Durch das Alter können im zentralen Nervensystem Schäden entstehen, die ihrerseits zur Inkontinenz führen. Es sollte jedoch nie vergessen werden, dass Inkontinenz nicht automatisch ein Leiden der alten Menschen ist, sondern verschiedene Ursachen haben kann.
Verschiedene Formen von Inkontinenz
Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz.
Die wichtigsten Gruppen sind:
Stressinkontinenz
Beim Husten, Niesen, Lachen, Stiegen steigen oder wenn etwas Schweres aufgehoben wird, entsteht ein größerer Druck im Bauchraum als jener, der durch den Schließmuskel auf die Harnröhre ausgeübt wird. Es kommt zum unfreiwilligen Harndrang. In diesem Fall zieht sich die Blase bei Harndrang nicht zusammen.
Frauen können vor allem nach Entbindungen einen geschwächten Beckenboden haben. Der Harnaustritt wird dann durch eine auf natürlichem Wege gesteigerte Flexibilität des oberen Teil der Harnröhre verursachet, die auf eine Schwäche in der Stützstruktur der Harnröhre zurückzuführen ist. Eine andere Ursache kann eine verminderte Schließfähigkeit der Harnröhre aufgrund von Schädigungen des Bindegewebes bei der Entbindung sein. Unter Stressinkontinenz leiden hauptsächlich Frauen, sie kann in allen Altersgruppen auftreten, wobei die Schwierigkeiten meist nach dem Ausbleiben der Menstruation zunehmen. Dies ist auf den sinkenden Östrogenspiegel im Blut zurückzuführen; dadurch wird das Gewebe dünner, und die Kontraktionsfähigkeit der Harnröhre geht zurück.
Bei Männern ist Stressinkontinenz ungewöhnlich, kann allerdings nach Prostata-Operationen auftreten.
Dranginkontinenz
Dranginkontinenz ist charakterisiert durch unfreiwilligen Harnaustritt, verbunden mit einem starken Entleerungsdrang und gleichzeitiger Kontraktion der Blasenmuskeln. Oft wird der gesamte Inhalt der Blase entleert. Dieses Symptom tritt ebenfalls häufig auf, wenn Sie an Blasenentzündung, Harnröhreninfektionen und Tumoren im Schließmuskelbereich oder in der Blase leiden.
Es wird zwischen motorischem und sensorischem Harndrang unterschieden. Ersterer bezeichnet einen von gleichzeitiger Kontraktion der Blasenmuskel begleiteten Entleerungsdrang, der zu einem Harnaustritt führt, während der sensorische Harndrang auch ohne Harnsaustritt eintritt.
Mischinkontinenz
Dies ist eine Kombination der Symptome Stressinkontinenz und Dranginkontinenz.
Überlaufinkontinenz
Unter Überlaufinkontinenz ist ein unfreiwilliger Harnaustritt aufgrund einer zu großen Harnmenge in der Blase zu verstehen, die auf einen Harnstau und / oder eine Fehlfunktion der Blasenmuskeln zurückzuführen ist. Der Harn tritt mit oder ohne gleichzeitige Kontraktion der Blasenmuskeln aus. Manchmal kann eine +überdehnte Blase zu einer Muskelschwäche in der Blase führen. Von Überlaufinkontinenz durch Harnstau im unteren Teil der Harnröhre sind vorwiegend ältere Männer, beispielsweise mit vergrößerter Prostatadrüse, betroffen. Bei Frauen ist diese Erkrankung ungewöhnlich.
Inkontinenz durch Erkrankung und Verletzung des zentralen Nervensystems
Reflexinkontinenz entsteht durch Schädigung von Nerven, Rückenmark oder Gehirn. Die bewusste Kontrolle über die Blasenentleerung ist verlorengegangen, und es wird in aller Regel kein Harndrang empfunden. Dies kann beispielsweise durch Blutgerinnsel oder Tumore hervorgerufen werden. Rückenmarksverletzungen durch Verkehrunfall sind eine weitere mögliche Ursache. Auch können die Beckennerven im Zusammenhang mit Operationen geschädigt worden oder von Nervenerkrankungen betroffen sein.
Andere Formen der Inkontinenz
· Inkontinenz aufgrund psychischer Störungen wie etwa Depressionen oder Psychosen.
· Inkontinenz als Nebenwirkung verschiedener Arzneimittel.
· Inkontinenz infolge der Unfähigkeit, rechtzeitig eine Toilette aufzusuchen; dies kann aufgrund von verminderter Mobilität, geistiger Unzulänglichkeit oder ungeeigneter Gestaltung der Umgebung sein.
Inkontinenz bei Kindern
Die vollständige Kontrolle über die Blase wird in mehreren Stufen gewonnen, von der vollkommen unkontrollierten Blase des Säuglings bis zur guten sozialen Kontrolle im Alter von 5-6 Jahren. Bettnässen tritt bei ca. 10% der Siebenjährigen, 5% der Zehnjährigen und
1-2% der Fünfzehnjährigen auf. An dem Grad der Kontrolle vom Gehirn zur Blase sind oft erbliche Faktoren beteiligt. Es wurde festgestellt, dass bei vielen Kindern, die unter Bettnässen litten, das Problem etwa im gleichen Alter wieder verschwand, wie bei ihren Eltern. Im Laufe der Nacht produziert der Körper eine größere Menge des Hormons Vasopressin. Dieser Stoff bewirkt eine verminderte Urinproduktion während dieser Zeit und führt zu einer höheren Konzentration des Morgenurins. Manche Kinder, die unter Bettnässen leiden, produzieren nur geringe Mengen dieser Substanz und das führt dazu, dass die Urinproduktion das Fassungsvermögen der Blase überschreitet und die Blase überläuft.
Inkontinenz muss stets untersucht werden
Harninkontinenz ist keine Diagnose, sondern ein Symptom. Die Ursache liegt in der Harnröhre, den umliegenden Organen oder irgendwo anders in Ihrem Körper oder in Ihrer Seele.
Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten Inkontinenz zu lindern oder zu heilen.
Eine Untersuchung hat zum Ziel, die Ursache festzustellen und den Umfang des Problems zu ermitteln. Die Grunduntersuchung sollte die Anamnese und körperliche Untersuchung des Patienten, Labortests und andere grundlegende Tests beinhalten.
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