Ernährung im 1. Lebensjahr
Ein historischer Rückblick - nicht zur Nachahmung empfohlen: Im 17. Jahrhundert wurde angeraten, statt Fleischbrühe oder Milch, Wasser zur Breibereitung zu verwenden, was bei den Kindern u. a. zum verstärkten Auftreten von Knochendeformierungen (Rachitis) führte.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Säuglinge häufig nach "bäuerlicher Tradition" aufgezogen: Ab dem 3. oder 4. Monat fütterte man sie mit Speck- oder Kohlbrei, dem Wein oder manchmal auch andere stärkere Alkoholika ("zur Beruhigung) beigefügt wurden. Um die Kinder vor bestimmten Krankheiten zu schützen, wurden kleingemahlene Bilder von Schutzheiligen unter den Brei gemischt.
Stillen - ein idealer Beginn
Etwas Geduld, liebevolle Unterstützung und gute Informationen sind die idealen Bedingungen für einen guten Stillbeginn. Darüber hinaus fördert Stillen die Mutter-Kind-Bindung und sorgt für eine gesunde geistige und seelische Entwicklung des Kindes. Sofern möglich sollten Sie Ihr Kind zumindest die ersten 4 - 6 Monate stillen. (Die WHO empfiehlt 6 Monate Vollstillen und Teilstillen über das 1. Lebensjahr hinaus.)
Muttermilch ist die beste Ernährung für den Säugling, da das Verhältnis von Nährstoffen zu Wasser den Wachstumsbedürfnissen und Stoffwechselgegebenheiten des Säuglings ideal angepasst ist. Die Zusammensetzung der Milch ist von der Ernährungsweise der Mutter abhängig (siehe unten). 100 ml Muttermilch enthält u.a. rund
- 69 kcal
- 87,5 % Wasser
- 1,1 % Eiweiß (60 - 80 % Molkeeiweiß wie Albumine und Globuline, die wichtig für das Abwehrsystem sind, und Kasein)
- 4 % Fett (hoher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Linolsäure, welche v.a. für die Entwicklung des Nervensystems (= Intelligenz) von Bedeutung ist)
- 7 % verfügbare Kohlenhydrate (v.a. Milchzucker)
- Mineralstoffe und Vitamine.
In den ersten 1 - 3 Tagen nach der Geburt bildet sich die Vormilch (Kolostrum), welche einen besonders hohen Gehalt an Abwehrstoffen aufweist. Etwa ab dem dritten Tag kommt es zum Milcheinschuss und die sogenannte Übergangsmilch (transitorische Milch) entsteht. Bis zur Bildung der reifen Frauenmilch nach etwa 14 Tagen nehmen Fett- und Kohlenhydratanteil und damit auch der Energiegehalt der Übergangsmilch zu, der Eiweißgehalt nimmt ab. Gleichzeitig steigt die durchschnittliche Milchmenge von anfangs 50 - 100 ml langsam auf rund 500 ml pro Tag an.
Durch das Saugen an der Brust werden beim Kind bestimmte Muskeln so trainiert, sodass es zu einer besseren Sprachentwicklung kommt.
Die Darmflora von gestillten Kindern entwickelt ein natürliches Gleichgewicht, welches besser vor Erkrankungen schützt und das Allergierisiko vermindert.
Dank Reduktion der Umweltbelastungen sind die Schadstoffgehalte in der Muttermilch in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Da jedoch Schadstoffe im Fettgewebe der Mutter gespeichert sein können, ist von einer "Diät" während der Stillzeit abzuraten. (Schadstoffe gelangen so zuerst in das mütterliche Blut und dann in die Muttermilch.)
Ein 0 - 4 Monate alter Säugling benötigt in etwa 680 ml Flüssigkeit pro Tag.
Falls nicht gestillt werden kann (z. B. keine Milch, Medikamenteneinnahme, Brustentzündung, Infektionskrankheiten), muss auf industriell gefertigte Säuglingsmilch zurückgeriffen werden:
- Säuglingsnahrungen mit dem Zusatz PRE sind vom ersten Lebenstag an für Babys geeignet. Sie enthalten als einziges Kohlenhydrat Milchzucker (Lactose). Das Baby kann, wie bei der Muttermilch auch, so viel und oft davon trinken wie es will. 1er-Nahrungen orientieren sich an der Nährstoffzusammensetzung der Muttermilch, sie werden als teiladaptiert bezeichnet. Die enthaltene Stärke macht die Nahrung sämiger. Das Baby ist länger satt und braucht dadurch weniger Mahlzeiten. Bis zum Ende des 6. Lebensmontas liefern Anfangsnahrungen alles, was das Baby braucht.
- Folgenahrungen tragen die Ziffer "2" und bilden den Anschluss an die Säuglingsanfangsnahrung. Folgemilch ist besonders sämig, hat eine längere Verweildauer im Magen und sättigt länger. Bei richtiger Anwendung ist Folgemilch kein Dickmacher (74-80 kcal/100 ml). Da Folgenahrungen auch Kristallzucker enthalten können (der jedoch vermieden werden soll) ist die Zutatenliste zu beachten.
- HA(hypoallergene)-Nahrung sollte dann verwendet werden, wenn das Kind nachweislich an einer Allergie leidet bzw. das Allergierisiko erhöht ist (ein oder zwei Elternteile weisen eine Allergie auf).
- Die Industrie bietet für diverse Ernährungsprobleme (z. B. Stoffwechselerkrankungen, Frühgeborene, Durchfallerkrankungen) Spezialnahrungen an.
Zusätzliche Hinweise:
Tipps für die stillende Mutter
Die Ernährung
- Eine gesunde, ausgewogene Mischkost ist für Stillende am besten geeignet. Essen Sie 5 - 6 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Als stillende Mutter benötigen Sie, abhängig von der Menge an gebildeter/benötigter Milch, etwa 500 kcal pro Tag mehr als Nichtstillende (dieser Aspekt soll Sie aber nicht dazu verleiten gleich für zwei zu essen!).
- Die Gesamt-Fettzufuhr sollte nicht mehr als 30 - 35 % betragen. 1/3 des Fettes soll aus tierischen (z. B. Fleisch, fettarmer Käse, Wurstwaren, Streichfett) und die restlichen 2/3 aus pflanzlichen Quellen (z. B. Maiskeim-, Sonnenblumen-, Distelöl) stammen.
Meiden Sie schwer verdauliche (fette) Speisen und überhitzte Fette. Essen Sie keinen rohen Fisch, rohes Fleisch oder rohes Ei! - Stillende benötigen ungefähr 15 g mehr Eiweiß pro Tag (Erwachsene ca. 0,8g/kg Körpergewicht). Dieser Zusatzbedarf kann z. B. durch 100 g mageres Fleisch oder 3 Blatt mageren Käse gedeckt werden. Gekochter oder gebratener Fisch sollte 1 - 2x/Woche auf dem Speiseplan stehen.
- Kohlenhydrate sollten den Hauptanteil (mind. 50 %) der täglichen Nahrung ausmachen. Zu bevorzugen sind Nahrungsmittel, die zusätzlich Ballaststoffe liefern (z. B. sämtliche Vollkornprodukte, Kartoffeln). Hingegen sollten Zucker, Kuchen, Süßigkeiten und Süßspeisen nur in geringen Mengen gegessen werden.
- Aufgrund der Milchbildung ist der Flüssigkeitsbedarf der Stillenden erhöht. Täglich sollten mindestens 2 - 3 Liter Flüssigkeit unter anderem in Form von z. B. Mineralwasser (ohne/wenig Kohlensäure), Kräuter- oder Früchtetee konsumiert werden.
- Essen Sie mindestens 5 - 7 mal pro Tag frisches Obst und Gemüse, damit Sie den Säugling mit ausreichend Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen versorgen können (Vorsicht: Manche Fruchtsäuren können beim Baby Durchfall verursachen!).
Der erhöhte Bedarf an den Vitaminen A, E, B1, B2, B6, C, D und Folsäure kann z. B. durch Getreidekeime bzw. -flocken, Vollkornprodukte, Sonnenblumen- oder Weizenkeimöl, Karotten, Sauerkraut, Paprika, Obst und Fisch gedeckt werden. Täglich Milch- und Milchprodukte, Obst und Gemüse sowie 1- 2x pro Woche Kaltwasserfische (Thunfisch, Hering, Makrele, Lachs - nicht roh!) sind ideal geeignet den erhöhten Bedarf an Calcium, Phosphor Magnesium, Jod und Zink zu decken.
Im Bedarfsfall erhalten Sie in der Apotheke speziell zusammengesetzte Nahrungsergänzugen!
- Bestimmte Fruchtsäuren (Zitrusfrüchte, Tomaten, Erdbeeren) können gelegentlich Hautirritationen und Allergien beim Säugling hervorrufen.
- Da Gemüsesorten wie Kohl, Bohnen, Lauch, Zwiebel oder Knoblauch bei Mutter und Kind Blähungen hervorrufen können, sollten diese gemieden werden.
- Scharfe Gewürze (Cayennepfeffer, Knoblauch, Paprika, Curry) sind sparsam zu verwenden, da es beim Säugling zu Hautirritationen kommen kann.
- Spargel, Zwiebel, Knoblauch, Rhabarber und Melone können den Geschmack der Muttermilch beeinflussen, was zur Folge haben kann, dass Ihr Kind weniger trinkt.
- Von Alkohol- und Nikotinkonsum während der Stillperiode ist dringend abzuraten.
- Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola oder Energydrinks sowie größere Mengen Vollmilch können Bauchschmerzen beim Kind hervorrufen.
- Das Kind sollte, um in den Genuss der Vormilch (siehe vorne) zu kommen, möglichst bald nach der Geburt an die Brust gelegt werden. Bei der Mutter sorgt die Reizung der Brust dafür, dass der Milchfluss in Gang kommt.
- Stillen Sie Ihr Kind dann, wenn es Hunger hat und nehmen Sie Abschied von der Regel des 4-Stunden-Rhythmus.
- Ihr Kind ist ausreichend ernährt, wenn es im ersten halben Jahr ca. 150 - 200 g pro Woche zunimmt.
- Die Brustwarzen werden durch das Stillen stark beansprucht. Um einer trockenen, gesprungenen Haut vorzubeugen, soll nach dem Stillen etwas Muttermilch auf der Brustwarze eintrocknen. Das Einmassieren der Brustwarzen mit Mandel- oder Weizenkeimöl beispielsweise stellt eine Alternative dar, zu häufiges Einölen macht aber die Warzen weich. Für die Reinigung reicht Wasser aus - Seifen und Duschgels können die Haut austrocknen. Wenden Sie sich bei spezifischen Fragen/Problemen an Ihr(e) Arzt/Ärztin, Apotheker/In, Hebamme oder Mutterberatungsstelle.
- Bei Brustentzündung (Rötung und Schwellung der Brustwarze oder des Milchdrüsengewebes) kann weitergestillt werden, solange die Brust nicht vereitert ist. Umschläge mit Topfen (wählen Sie aufgrund der besseren Konsistenz eine hohe Fettstufe) bzw. essigsaurer Tonerde können Linderung verschaffen. Tragen Sie eine entzündungshemmende Brustwarzensalbe auf. Verwenden Sie zur Schonung der Brustwarze beim Stillen Brusthütchen. Alle entsprechenden Produkte sowie wertvolle Tipps erhalten Sie in der Apotheke.
Wenn nicht binnen 24 Stunden eine Linderung eintritt sollten Sie eine(n) Arzt/Ärztin konsultieren. - Bei zuviel Milch helfen z. B. das Trinken von Salbeitee, kalte Wickel nach dem Stillen, häufiges Stillen.
- Ein Abpumpen hingegen erhöht die produzierte Milchmenge.
- Abgepumpte Milch kann maximal 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ist eine längere Lagerung erforderlich, muss sie bei mindestens minus 18°C tiefgekühlt werden (max. 3 Monate lagerfähig). Die tiefgefrorene Milch kann im Kühlschrank (Dauer ca. 24 h), bei Raumtemperatur, unter fließendem warmen Wasser oder in einem 37°C warmen Wasserbad aufgetaut werden. Die Mikrowelle ist dafür nicht geeignet.
- Setzen Sie sich schon während der Schwangerschaft (z. B. mittels Fachbuch oder -vortrag) mit dem Stillen auseinander. Bei Stillproblemen können Sie sich an diverse Beratungsstellen (z. B. Mutterberatungsstellen / Stillgruppen) und (freiberufliche) Hebammen wenden.
- Der Grund einer sogenannten Dreimonatskolik liegt zumeist in der Ernährung der Mutter (z. B. stark blähende Lebensmittel, Milch, Eier und Fisch).
- Nehmen Sie keine Medikamente während der Stillperiode, ohne vorherige Absprache mit Ihrem(r) Arzt/Ärztin, ein!
- Stillen schützt nicht zwangsläufig vor einer erneuten Schwangerschaft. Fragen zur Empfängnisverhütung richten Sie bitte an Ihre/n GynäkologIn.
- Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen gewährleisten gesundheitliche Vorsorge (Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von Krankheiten) für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder. Nutzen Sie dieses kostenlose Angebot Ihrem Kind zuliebe!
- Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich das Brustkrebsrisiko verringert, je länger eine Mutter Ihre Kinder insgesamt stillt.
Die Beikost
Nach etwa 6 Monaten reicht die Muttermilch oder das Fläschchen (siehe vorne) alleine nicht mehr aus, um das Kind mit genügend Energie und Nährstoffen zu versorgen. In den ersten 4 Monaten beherrschte das Kind nur Saug- und Schluckbewegungen, doch nun ist es in der Lage mit dem Löffel zu essen. Unter Beikost versteht man flüssige, breiförmige bzw. feste Nahrung, die zusätzlich zum Stillen oder zur Säuglingsnahrung gegeben wird. Es ist Zeit für die Beikost, wenn
- die Händchen immer öfter in Richtung Mund wandern.
- das Baby anfängt zu sitzen und die ersten Zähne bekommt.
- die Augen des Kindes immer öfter Löffel und Gabel hinterher wandern, wenn Mama und Papa selbst essen.
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5. Monat
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6. Monat
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7. - 9. Monat1
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10. - 12. Monat2
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1. Mahlzeit
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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1 Schnitte Brot (25g)
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2. Mahlzeit
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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1 Schnitte Brot (25g)
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3. Mahlzeit
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Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
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Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
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Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
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Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
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4. Mahlzeit
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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Obst-Getreide-Brei
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wie 2. Mahlzeit
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5. Mahlzeit
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Muttermilch oder Säuglingsnahrung
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"Milch"3-bzw. Milchfreier-Getreide-Brei
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"Milch"3-bzw. Milchfreier-Getreide-Brei
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"Milch"3-Getreide-Brei
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Modifiziert nach:
Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund zitiert in www.nutrichild.de
Taschenatlas der Ernährung (1999): Ernährungsplan im 1. Lj. Georg Thieme Verlag
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (1/2002) Beratungsstandards zitiert in www.allergieberatung.org
Kersting, M.; Schöch, G. (1987) zitiert in Elmadfa, I.; Leitzmann, C. (1998): Ernährung des Menschen.
Legende:1 ab dem 8. Monat kann der Brei bereits etwas gröber sein und weichgekochte Stücke enthalten. Dadurch wird das Kauen bzw. Zerdrücken der Nahrung am Gaumen erlernt.
2 Das Kind hat nun genug Zähne, um feste Nahrung (=Familienkost) zu kauen. Es kann beginnen aus der Tasse zu trinken.
3 gemeint ist Säuglingsmilchnahrung.
Hinweise:
- Achten Sie auf eine begrenzte Lebensmittelauswahl. Geben Sie dem Kind Zeit sich an den Geschmack und die Textur eines Lebensmittels zu gewöhnen (ca. 1 Woche), ehe Sie ein neues ergänzen (z. B. Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei: 1 Woche pürierte und ungewürzte Karotten, dann pürierte Kartoffeln ergänzen, nach einer weiteren Woche Fleisch mitpürieren). Zudem können so auch Unverträglichkeiten schneller erkannt werden.
- Wieviel soll das Kind in etwa pro Mahlzeit essen?: 6./7. Monat: ca. 190g; 8.-10. Monat: etwa 220g; 11. Monat und älter: rund 220-250g.
- Zusätzlich zur Beikost und den Milchmahlzeiten können rund 200ml Flüssigkeit (stilles Mineralwasser, Leitungswasser, ungesüßter Tee) gegeben werden. Tipp: Ist der Stuhl weich, reicht die angebotene Flüssigkeitsmenge aus, andernfalls ist die Wasser- bzw. Teemenge zu erhöhen.
- Im 1. Lebensjahr sollte aufgrund des erhöhten Allergierisikos verzichtet werden auf: Kuhmilch (verwenden Sie statt dessen Flaschennahrung bzw. abgepumte Muttermilch), Hühnerei, Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse, Weizen und Sellerie.
Bei selbstgemachten Breien ist vor allem auf die Hygiene, einwandfreie und frische Lebensmittel sowie auf die schonende Zubereitung zu achten.
Egal ob Fertignahrung oder frisch gekocht, fügen Sie kein Salz, keinen Zucker oder andere Gewüze hinzu! Verwenden Sie zum Süßen z. B. Obstmus oder eine Banane.
Nachfolgend ein paar Rezepte für unsere ApothekenkundInnen zum Nachkochen:
Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
20 - 30 g püriertes Fleisch und
90 - 100 g Gemüse (Karotten, Brokkoli, Fenchel) sowie
40 - 60 g Kartoffeln in wenig Wasser (ohne Salz) weich kochen. Mit
20 - 45 ml frisch gepresstem Obstsaft (z. B. Orange) pürieren und
1 EL Öl (z. B. Maiskeim, Sonnenblumen) unterrühren.
Milch-Getreide-Brei (etwa 200 - 250 g):
200 ml Säuglingsmilchnahrung werden mit
20 g Kinder-Getreideflocken, Schmelzflocken oder Kinder(Vollkorn)Grieß aufgekocht.
Lassen Sie das Getreide aufquellen und rühren Sie unter den festen Brei
20 ml Obstsaft oder 20 g Obstpüree (wenn möglich frisch zubereitet).
Getreide-Obst-Brei (200 - 250 g)
20 g Kinder-Getreideflocken, Schmelzflocken oder Kindergrieß werden mit
90 ml Wasser sowie
100 g Obstpüree (aus Apfel, Pfirsich, Banane oder Birne) und
1 EL Öl oder 5 g Butter verrührt.
Modifiziert nach: Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund zitiert in www.nutrichild.de
Zusätzliche Tipps:
- In diesem Fall bietet Stillen über das 6. Lebensmonat hinaus einen idealen Schutz. Kann das Kind nicht gestillt werden, sollte HA-Nahrung gefüttert werden.
- Die B(r)eikost sollte erst gegen Ende des 6 Monats gegeben werden.
- Im 1. Lebensjahr muss auf potentiell allergieauslösende Nahrungsmittel verzichtet werden (siehe vorne).
Wir wünschen viel Freude mit Ihrem Nachwuchs!!!