Durchfalldiät für Säuglinge und Kleinkinder
Ihr Kind leidet an einer Durchfallerkrankung, die für den kleinen Organismus schnell gesundheitsbedrohend sein kann. Neben den vom Arzt verordneten Medikamenten ist vor allem die Einhaltung bestimmter Diätempfehlungen für eine rasche Genesung von großer Bedeutung.
Geben Sie Ihrem Kind in den ersten Stunden einer noch leichten Durchfallerkrankung eine Elektrolyt-Glucose-Lösung aus der Apotheke zu trinken.
Wenn Sie Ihr Baby stillen, dann tun Sie dies bitte auch weiterhin, eventuell in etwas längeren Abständen und in geringerer Menge. Ergänzend geben Sie eine Elektrolyt-Glucose-Lösung.
Bekommt Ihr Kind Fläschchennahrung, dann sollte es nach 6-12 Stunden, die gewohnte Nahrung in verdünnter Form erhalten (1 Teil normal konzentrierte Milchnahrung plus 2 Teile abgekochtes Wasser), ergänzt mit einer Elektrolyt-Glucose-Lösung. Bei Abklingen des Durchfalls können Sie wieder langsam auf unverdünnte Flaschennahrung übergehen.
Ab dem 6. Lebensmonat können Sie Ihrem Kind bei nachlassendem Durchfall auch zusätzlich zur verdünnten Flaschennahrung ein- bis zweimal pro Tag pürierte bzw. gut zerdrückte Banane, geriebenen Apfel, Reisschleim, fettfreien Kartoffelbrei oder Karottensuppe geben. (KOCHREZEPT: 1 Teil Frühkarotten aus dem Gläschen mit 2 Teilen abgekochtem Wasser vermengen oder 1 Teil frische zerkleinerte Karotten mit 2 Teilen Wasser weich kochen, fein passieren, etwas salzen und nach Bedarf mit Traubenzucker süßen.) Gut geeignet ist auch Heilnahrung, die nach Anleitung verfüttert wird.
Haben sich Stuhlanzahl und –konsistenz (d.h. der Stuhl beginnt sich wieder zu formen) normalisiert, ist es wichtig noch 2-3 Tage bei der Nahrungsaufnahme vorsichtig zu sein. Kinder ab dem 2. Lj. sollten z. B. Kartoffeln & Reis anstatt Obst & Säfte zu sich nehmen. Als Getränke eignen sich stilles Mineralwasser, verdünnter Heidelbeer-Muttersaft, Karottensaft, sowie leicht mit Traubenzucker gesüßter Kamillen- oder Fencheltee, Pfefferminztee (ab 3. Lj.), grüner Tee (ab Kindergartenalter in kleinen Mengen).
Tipps und Hinweise:
- Suchen Sie unverzüglich eine/n Arzt/Ärztin auf, wenn das Kind hohes Fieber bekommt, auffällig müde wird oder zu wenig trinkt.
- Bei häufigem Durchfall kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine chronische Verdauungsstörung vorliegen. Fragen dazu richten Sie bitte an den/die Arzt/Ärztin Ihres Vertrauens.
- Falls Sie keine Elektrolyt-Glucose Lösung zur Hand haben hilft kurzfristig:
In 1 Liter abgekochten Wasser etwa 5 gestrichene Esslöffel Traubenzucker + ca. 1,5 gestrichene Teelöffel Kochsalz auflösen + rund 1 Glas 100%iger Frucht-(Orangen-)Saft einrühren. - Das Vermeiden einer Infektion ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme. Die Fläschchen, Sauger, Schnuller etc. sind nach jeder Verwendung zu sterilisieren. Nicht aufgegessene Gläschennahrung am besten wegwerfen.
Auf Nahrungsmittel ist besonderes Augenmerk zu richten. Geben Sie Ihrem Kind keine alten oder gar verdorbenen Lebensmittel, kein offenes Eis und keine rohen Eier oder daraus hergestellte Speisen wie Mayonnaise, Tiramisu zu essen. Nicht gut durchgekochtes Geflügel bzw. Fleisch, ungewaschene Salate, Rohmilch und Rohmilchprodukte etc. sind ebenfalls zu meiden. - Im Zuge von Magen-Darm-Infektionen bzw. aufgrund unverträglicher oder zu reichhaltiger Speisen stellt sich häufig Erbrechen ein. Um den Verdauungstrakt zu beruhigen, sollten Sie dem Kind zunächst kaltes Wasser in kleinen Schlucken (löffelweise) verabreichen oder Eiswürfel zu lutschen geben. Anschließend ungesüßten kalten oder nur lauwarmen Tee (z. B. Kamille, Melisse) verabreichen. Als Schonkost bieten sich Zwieback, Gersten-, Reis- oder Haferschleim an. Zu meiden sind heiße und kohlensäurehaltige Getränke sowie fetthaltige Speisen.
Wenn das Kind wiederholt nüchtern erbricht, sich Blut im Erbrochenen befindet oder das Erbrechen zusammen mit Fieber bzw. starken Kopfschmerzen auftritt, ist dringend ein/e Arzt/Ärztin aufzusuchen.