Durchfalldiät bei Schulkindern
Ihr Kind leidet an einer Durchfallerkrankung, die rasch gesundheitsbedrohend werden kann. Neben den vom Arzt verordneten Medikamenten ist vor allem das Einhalten bestimmter Diätempfehlungen für eine rasche Genesung von großer Bedeutung.
Kurzfristig empfiehlt sich zunächst eine völlige Nahrungskarenz. Der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt muss jedoch im Gleichgewicht bleiben. Geben Sie dem Kind reichlich zu trinken: leichten Schwarz-, Kamillen- bzw. Fencheltee, schwach gesüßt mit Traubenzucker und eventuell einer Prise Salz versetzt. Unterstützend können Sie eine Elektrolyt-Glucose-Lösung aus der Apotheke verabreichen.
Nach einigen Stunden kann das Kind z. B. fett- und zuckerarmes, trockenes Gebäck knabbern (Weißbrot, Zwieback, Knäckebrot, Salzstangen, Grissini, Reiswaffeln natur) oder geriebenen Apfel, pürierte oder gut zerdrückte Banane, Karotten ohne Fett gekocht, etwas gesalzene Reis- bzw. Haferschleimsuppe, eine leichte Gemüse-/Hühnersuppe, Fertigsuppen oder eine Karottensuppe püriert (ohne Obers oder Joghurt) zu sich nehmen. Zucker-, fett- und milchhaltige Speisen sind unbedingt zu meiden.
Wenn sich der Durchfall bessert, können Sie die leichte, fett- und zuckerarme Aufbaukost noch ergänzen durch: kleine Portionen Reis, Kartoffeln oder Nudeln, mit fettarmer Milch zubereiteter Kartoffel- bzw. Haferbrei, gekochtes Hühner- oder Kalbfleisch. Die Portionen sind klein zu halten, dafür sollte öfter gegessen werden. Auf reichliche Flüssigkeitszufuhr ist in jedem Fall zu achten.
Alles essen darf Ihr Kind erst wieder, wenn es mindestens 3 Tage fieberfrei war und kein Durchfall oder Erbrechen mehr auftritt. Der Magen-Darm-Trakt sollte aber ein paar Tage geschont werden (d. h. keine Pommes, kein gegrilltes Huhn, keine Süßigkeiten oder Limonaden).
Tipps und Hinweise:
- Suchen Sie unverzüglich eine/n Arzt/Ärztin auf, wenn Ihr Kind hohes Fieber bekommt, auffällig müde wird oder zu wenig trinkt.
- Treten Durchfälle häufiger auf, kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine chronische Verdauungsstörung vorliegen.
- Falls Sie keine Elektrolyt-Glucose Lösung zur Hand haben hilft kurzfristig:
In einem Liter abgekochten Wasser etwa 5 gestrichene Esslöffel Traubenzucker + ca. 1,5 gestrichene Teelöffel Kochsalz auflösen + rund 1 Glas 100%igen Frucht-(Orangen-)Saft einrühren. - Das Vermeiden einer Infektion ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme. Auf Nahrungsmittel ist dabei besonderes Augenmerk zu richten. Alte oder verdorbene Lebensmittel, offenes Eis, rohe Eier (und daraus hergestellte Speisen wie Mayonnaise, Tiramisu), nicht gut durchgekochtes Geflügel/Fleisch sowie Rohmilch und Rohmilchprodukte sollten keinesfalls gegessen werden. Bei vorliegender Magen-Darm-Erkrankung ist auf peinliche Sauberkeit im Toilettenbereich zu achten um andere Familienmitglieder nicht anzustecken.
- Erbrechen stellt sich häufig bei Magen-Darm-Infektionen ein bzw. aufgrund unverträglicher oder zu reichhaltiger Speisen. Um den Verdauungstrakt zu beruhigen, sollten Sie dem Kind zunächst kaltes Wasser in kleinen Schlucken (löffelweise) verabreichen oder Eiswürfel zu lutschen geben. Anschließend ungesüßten kalten oder nur lauwarmen Tee (z. B. Kamille, Melisse) zu trinken geben. Als Schonkost bieten sich Zwieback, Gersten-, Reis- oder Haferschleim an. Heiße und kohlensäure- bzw. koffeinhaltige Getränke sowie fetthaltige Speisen sind zu meiden. Wenn Ihr Kind wiederholt nüchtern erbricht, sich Blut im Erbrochenen befindet oder das Erbrechen zusammen mit Fieber bzw. starken Kopfschmerzen auftritt ist dringend ein/e Arzt/Ärztin aufzusuchen.